Im Fokus: DNK
Im neuen Kleid
Veröffentlichung: 10.02.2021, letzte Bearbeitung: 15.07.2021
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Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz ist 48 Jahre alt und steuert auf einen runden Geburtstag zu. Es wurde 1973 gegründet, um das Europäische Denkmalschutzjahr 1975 für Deutschland auszurichten. Unter dem Motto „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ rief der Europarat zur Bewahrung des reichen Bestandes an Bau- und Kunstdenkmalen auf und verhalf damit dem Thema Denkmalschutz zu einer größeren Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit. Partizipation und die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit waren die Ankerpunkte dieses „Integrierten Denkmalschutzes“.
Da es vorrangig um den Erhalt historischer Ortskerne ging, zeigte das Logo des Europäischen Denkmalschutzjahres die vier das europäische Stadtbild prägenden Bautypen: Kirchturm, Domkuppel, Festungsturm und Altstadthäuser. Wobei die Altstadthäuser für das eigentliche Novum standen nämlich die Zuwendung zum profanen Bau. So konstatierte Hans Maier, der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus und erster Präsident des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz bei der Eröffnungsrede: „Kirchen, Rathäuser und Residenzen konnten in den meisten Fällen, in denen die Substanz wenigstens teilweise die Katastrophe (den 2. Weltkrieg, Anm. der Redaktion) überdauert hatte, bald und gut wiederhergestellt werden.“ Die einfacheren Bauten genossen jedoch wenig Reputation in der Gesellschaft und somit konzentrierten sich die Aktionen anlässlich des Europäischen Denkmalschutzjahres 1975 darauf, für diese Objekte zu werben.
Die Mittel und der Erfolg werden heute nicht immer unkritisch betrachtet. Aber fest steht, dass die Denkmalpflege durch das Europäische Denkmalschutzjahr Auftrieb gewann. Das DNK blieb als Einrichtung erhalten und auch das Logo aus dem Europäischen Denkmalschutzjahr wurde beibehalten. Dabei war das DNK in guter Gesellschaft. Auch die Logos von Europa Nostra und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz speisen sich aus dem Logo des Europäischen Denkmalschutzjahres 1975.
Mit dem Europäischen Kulturerbejahr 2018 richtete das DNK unter dem Motto „Kulturerbe in Bewegung“ erneut eine europaweite Kampagne für Deutschland aus. Die Intention für die Durchführung eines erneuten Europäischen Kulturerbejahres begründete sich in der Hoffnung, die Mitgliederstaaten und ihre diversen Gesellschaften durch grenzübergreifende Projekte zum kulturellen Erbe näher zusammen zu bringen. Die Idee der Vernetzung innerhalb der Länder und über Ländergrenzen hinweg sowie der kulturellen Sparten untereinander bildete dann auch die Grundlage für das Logo des Sharing Heritage. Das Europäische Kulturerbejahr weckte Kooperationen und spann Netzwerke, die bis heute bestehen.
Das Europäische Kulturerbejahr 2018 glich einem Paukenschlag und das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz möchte das Vibrieren nicht verhallen lassen. Gerade die Chance auch ein junges (Fach-)Publikum zu erreichen, veranlasste das DNK dazu über seinen Auftritt in der Öffentlichkeit nachzudenken. Es entstand die Idee, mit einem neuen charakterstarken Corporate Design, welches konsistent kommuniziert, alle Ebenen der Gesellschaft anzusprechen. Das neue Logo verbindet – ganz der Tradition verhaftet – architektonische Stilelemente zu Buchstaben und die Anwendung der serifenlosen Schrift «Centra» führt die geometrischen Formen im Wort fort. Neben der Typografie schafft die markante Hausfarbe «Denkmalgrün» und die klare Formensprache einen starken Erinnerungswert. Mehr als 80 Icons unterschiedlichster Epochen der Baugeschichte erzählen zusammen die lebendige Geschichte von „Kulturerbe in Bewegung“. Im neuen Kleid möchte das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz alle einladen, sich am Erhalt des kulturellen Erbes zu beteiligen.
Corinna Tell, Referentin in der Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz