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Aktuelles

50 Jahre DNK

DNK_Beitrag_50Jahre

Veröffentlichung: 08.05.2023, letzte Bearbeitung: 20.09.2023

Lesezeit: 2 Minuten

1973 beschloss der Euro­päi­sche Rat im Jahr 1975 das Euro­päi­sche Denk­mal­schutz­jahr auszu­richten. Zur Vorbe­rei­tung und Durch­füh­rung des Themen­jahres unter dem Motto „Eine Zukunft für unsere Vergan­gen­heit“ wurde in Deutsch­land das Deut­sche Natio­nal­ko­mitee für Denk­mal­schutz gegründet. Die Aktionen im Euro­päi­schen Denk­mal­schutz­jahr sollten das Bewusst­sein für die notwen­dige Einbe­zie­hung der gewach­senen histo­ri­schen Substanz in die Stadt­ent­wick­lung wecken. Das Deut­sche Natio­nal­ko­mitee für Denk­mal­schutz erar­bei­tete Hand­rei­chungen, adres­sierte Appelle, hielt Veran­stal­tungen ab, star­tete Geset­zes­in­itia­tiven und baute Netz­werke auf. An Modell­städten wurden Unter­su­chungen durch­ge­führt und konkrete Maßnahmen erprobt.

Der Euro­päi­sche Rat entwi­ckelte aus den Ergeb­nissen des Euro­päi­schen Denk­mal­schutz­jahres das Konzept der inte­grierten Denk­mal­pflege. Zudem wurde der erwei­terte Begriff des kultu­rellen Erbes geprägt, wonach nicht mehr nur große geschicht­lich bedeu­tende Denk­male, sondern auch Zeug­nisse des Alltags­le­bens geschützt werden sollten. 1975 verab­schie­dete der Euro­päi­sche Denk­mal­schutz­kon­gress in Amsterdam die Euro­päi­sche Denkmalschutzcharta.

Die Natio­nal­ko­mi­tees der euro­päi­schen Länder wurden nach dem Euro­päi­schen Denk­mal­schutz­jahr aufge­löst oder in Folge­insti­tu­tionen über­führt. Deutsch­land beschloss, das Deut­sche Natio­nal­ko­mitee für Denk­mal­schutz zu erhalten, um in einem föde­ra­lis­tisch orga­ni­sierten Staat den Austausch und die Posi­tio­nie­rung zu Denk­mal­schutz und Denk­mal­pflege auf Bundes­ebene zu gewährleisten.

Das DNK unter­stützt seither Geset­zes­in­itia­tiven, vermit­telt die Themen des Denk­mal­schutzes auf allen Ebenen und ehrt Bürge­rinnen und Bürger mit dem Deut­schen Preis für Denk­mal­schutz für ihre Engagement.

2018 führte der Euro­päi­sche Rat ein weiteres Euro­päi­sches Kultur­er­be­jahr unter dem Motto „Sharing Heri­tage“ durch. Es sollte die Bedeu­tung unseres mate­ri­ellen und imma­te­ri­ellen Erbes als wesent­li­chen Bestand­teil der euro­päi­schen Kultur­agenda würdigen und das Bewusst­sein für die soziale und wirt­schaft­liche Bedeu­tung des Kultur­erbes schärfen. Das DNK führte in viel­fäl­tigen Koope­ra­tionen Projekte und Veran­stal­tungen durch. Auf dem Euro­pean Cultural Heri­tage Summit wurde der „Berliner Appell“ verab­schiedet in dem die unter­zeich­nenden Privat­per­sonen und Insti­tu­tionen unter dem Motto „Kultur­erbe ist die Zukunft Europas“ forderten, einen Euro­päi­schen Akti­ons­plan für das Kultur­erbe zu entwickeln.
Die Kultur­mi­nis­te­rinnen und ‑minister Europas verab­schie­deten die Erklä­rung von Davos „Eine hohe Baukultur für Europa“ mit dem Aufruf, durch eine gebaute Umwelt von hoher Qualität und einen inte­grierten Ansatz den Auswir­kungen der Wirt­schafts- und Finanz­krise, der vierten indus­tri­ellen Revo­lu­tion, der zuneh­menden Urba­ni­sie­rung, der Entvöl­ke­rung peri­pherer Regionen, der Migra­tion und des demo­gra­phi­schen Wandels, der wach­senden Ungleich­heiten, des Klima­wan­dels und der Umwelt­schäden entge­gen­zu­treten. Das Kultur­erbe als Anker der Baukultur trägt wesent­lich zur Bildung einer nach­hal­tigen Gesell­schaft bei.

Corinna Tell (Geschäfts­stelle des DNK)