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Erfahrungsbericht zum Studierendenworkshop 2023 in Deutsch Ossig

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Veröffentlichung: 17.05.2024, letzte Bearbeitung: 17.05.2024

Lesezeit: 4 Minuten

Teresa Nguyen war eine der Teil­neh­me­rinnen des 17. DNK-Studie­ren­den­work­shops 2023 in Deutsch Ossig, der sich mit den blei­benden Spuren des Braun­koh­le­ab­baus rund um den Groß­ta­gebau Berz­dorf beschäftigte.

Ihr Bache­lor­stu­dium der Archi­tektur an der Tech­ni­schen Univer­sität Braun­schweig schloss sie im März 2024 mit der Bache­lor­ar­beit „Pfarrhof Poly­phonie – Deutsch Ossig. Die Revi­ta­li­sie­rung eines Pfarr­hofes als Bühne für Kunst und Kultur“ ab.

Hier berichtet sie ein wenig über ihre Moti­va­tion und die Erfah­rungen, die sie während des Studie­ren­den­work­shops gesam­melt hat:

Was war Ihre Moti­va­tion, sich für den Studie­ren­den­work­shop zu bewerben?

Denk­mal­schutz und Denk­mal­pflege waren schon immer Themen, die mich bewun­dert und faszi­niert haben, nur hatte ich bisher wenig Berüh­rungs­punkte damit. Umso schöner war es, als ich durch den Insta­gram-Post des Insti­tuts für Baukli­matik und Energie der Archi­tektur (IBEA) von Frau Prof. Dipl.-Ing. Elisa­beth Endres, auf den Work­shop aufmerksam wurde.

Vor allem die inter­dis­zi­pli­näre Zusam­men­ar­beit mit anderen Studie­renden aus den unter­schied­lichsten Fach­rich­tungen hat mich moti­viert, mich zu bewerben. Die Frage “Wie gehe ich mit dem Denkmal um?” betrifft schließ­lich nicht nur Archi­tek­tinnen und Archi­tekten und manchmal braucht es andere und vor allem neue Perspek­tiven, um Antworten zu finden.

Warum haben Sie ein Objekt aus dem Studie­ren­den­work­shop als Thema für Ihre Bache­lor­ar­beit gewählt?

Einer­seits wollte ich auf die Proble­matik des Braun­koh­le­ta­ge­baus aufmerksam machen, insbe­son­dere auf den Iden­ti­täts­ver­lust durch den Abriss denk­mal­ge­schützter Gebäude, den Verfall durch Inak­ti­vität und die Entwid­mung des Ortes. Zum anderen habe ich sehr viel Poten­zial in der Revi­ta­li­sie­rung gesehen.

Durch die inten­sive Beschäf­ti­gung mit der Geschichte des Ortes, die Gespräche mit den Akteuren vor Ort, die Vorträge und die Radtour um den Berz­dorfer See fiel mir neben der Analyse des Ortes auch der sensible Umgang mit dem Bestand um einiges leichter.

Tolle Ideen und Impulse kamen vor allem aus den Gesprä­chen mit den Zeit­zeu­ginnen und ‑zeugen und den Grund­stücks­be­sit­ze­rinnen und ‑besit­zern.

Die Zeit­zeu­gen­ge­spräche haben mir unter anderem gezeigt, wie wichtig es ist, diese [bei der Entwick­lung neuer Nutzungs­kon­zepte] einzu­be­ziehen. Auch für ein Gespür und einen respekt­vollen und sensi­blen emotio­nalen Umgang mit dem Ort und den Geschichten, die sie mit Deutsch Ossig verbinden.

Auch die neuen Konzepte, die während des Work­shops für den Ort entwi­ckelt wurden, waren tolle Ansätze, an die ich anknüpfen wollte, um die bereits geleis­tete Arbeit der Kommi­li­to­ninnen und Kommi­li­tonen vor Ort zu würdigen.

Was hat Sie an dem Pfarrhof beson­ders fasziniert?

Das Pfarr­haus des Hofes ist ja aufgrund seiner orts- und bauge­schicht­li­chen Bedeu­tung der einzige Hinweis auf die um 1989 trans­lo­zierte Hoff­nungs­kirche (Rode­witz­kirche), eine wunder­volle und beein­dru­ckende Roko­ko­kirche, die samt Decken­ma­lerei heute in Königs­hufen in Görlitz steht.

Auch wenn man sich beim Wieder­aufbau bei der Decken­höhe etwas vertan hat, fand ich den Bezug unglaub­lich faszinierend.

Was hat Ihnen am Work­shop beson­ders gefallen?

Es war unglaub­lich schön, neue Denk­weisen und Impulse zu bekommen, über den Teller­rand schauen zu dürfen und sich über­fach­lich auszutauschen.

Das Schönste an dem Work­shop waren aber die Kontakte und Freund­schaften, die ich knüpfen konnte. Dafür bin ich sehr dankbar.

Inwie­fern hat der Work­shop auch Ihren weiteren Werde­gang beeinflusst?

Da Archi­tektur ein breit­ge­fä­chertes Themen­feld abdeckt, war ich mir anfangs nicht sicher, in welche Rich­tung ich mich bewegen möchte. Nach der Teil­nahme am Work­shop wurde mir sehr schnell klar, dass ich mich nach meinem Master in Archi­tektur noch auf Denk­mal­pflege und Denk­mal­schutz spezia­li­sieren möchte.

Würden Sie anderen Studie­renden die Teil­nahme empfehlen?

Ich kann jedem nur empfehlen sich neben dem Studium prak­tisch weiter­zu­bilden, nicht nur, weil man früh­zeitig lernt mit anderen inter­dis­zi­plinär zusam­men­zu­ar­beiten und neue Perspek­tiven, Einblicke und Erfah­rungen sammelt, sondern auch zur Bestär­kung des mögli­chen Werdegangs.

 

Flyer zum dies­jäh­rigen Studierendenworkshop