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Archiv Im Fokus: Klimaschutz

Das Initiativbündnis Historische Gärten im Klimawandel

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Veröffentlichung: 10.02.2021, letzte Bearbeitung: 15.02.2021

Lesezeit: 3 Minuten

Programm, Praxis und Perspek­tive eines neuen Kooperationsprojekts

Grün­dung und Sitz

Das „Initia­tiv­bündnis Histo­ri­sche Gärten im Klima­wandel“ (IHGIK) wurde auf Initia­tive von Michael Hörr­mann, Präsi­dent des Vereins Schlösser und Gärten in Deutsch­land e.V. (SGD) und Jens Spanjer, seiner­zeit Präsi­dent der Deut­schen Gesell­schaft für Garten­kunst und Land­schafts­kultur e.V. (DGGL) mit weiteren Grün­dungs­mit­glie­dern am 20. November 2019 in Berlin konsti­tu­iert. Mit den einstim­migen Voten der beiden Vereins­vor­stände wurde Anfang 2020 eine Koope­ra­tion zur Grün­dung einer gemein­samen GbR beschlossen. Sitz des IHGIK ist die DGGL-Bundes­ge­schäfts­stelle am Pariser Platz in Berlin.
Inzwi­schen ist eine breite Allianz aus staat­li­chen, kommu­nalen und privaten Garten- und Park­ver­wal­tungen, Stif­tungen sowie grünen Verbänden und Wissen­schafts­ver­tre­tern im Bündnis versam­melt, das auf über 30 Mitglieder ange­wachsen ist. Das Deut­sche Natio­nal­ko­mitee für den Denk­mal­schutz (DNK) fungierte als Schirm­herr auf Bundesebene.

Idee und Konzept

Die Grün­dungs­über­le­gungen fußen auf folgenden Gedanken:
Die Folgen des Klima­wan­dels gefährden die histo­ri­schen Gärten und Parks wie nie zuvor seit Grün­dung der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land. Gleich­zeitig besaßen die histo­ri­schen Gärten noch nie so umfas­sende Bedeu­tung. Die gene­ra­tio­nen­über­grei­fende Bewah­rung dieses kultu­rellen Erbes ist unverzichtbar.
Zum ersten Mal bündeln private, kommu­nale und staat­liche Besitzer histo­ri­scher Gärten bundes­weit in so umfas­sender Weise ihre Kompe­tenz in Pflege, Forschung und Vermitt­lung der histo­ri­schen Gartenanlagen.
Die großen und kleinen histo­ri­schen Gärten erzeugen zusammen eine einzig­ar­tige Denk­mal­land­schaft, die unent­behr­lich ist: als nicht ersetz­bare Sach­ar­chive der kultur­ge­schicht­li­chen, bota­ni­schen und bauge­schicht­li­chen Forschung, als Orte mit erheb­li­chem Poten­tial für die brei­ten­wirk­same Vermitt­lung des kultu­rellen Erbes und Denk­mal­ver­ständ­nisses, als Orte der Bildung, des Natur­ge­nusses und der Erholung.
Ihnen wuchs in den letzten Jahren immer größere ökolo­gi­sche Bedeu­tung zu. Zum einen entwi­ckelten sich die histo­ri­schen Gärten zu Archen der biolo­gi­schen Diver­sität, zu wert­vollen Schutz­räumen seltener Tier- und Pflan­zen­ge­sell­schaften. Zum anderen wirken sie als Klima- und Luft­ver­bes­serer sowie als Erho­lungs­räume insbe­son­dere in urbanen Ballungsräumen.
Hier möchte das Initia­tiv­bündnis ansetzen, indem es als Infor­ma­ti­ons­platt­form die Mitglieder einbindet und vernetzt, deren Projekt­ent­wick­lung begleitet und abstimmt, damit das vorhan­dene Enga­ge­ment und der Erkennt­nis­ge­winn effektiv genutzt werden können. Es werden pilo­thafte Forschungs­pro­jekte initi­iert, deren Ergeb­nisse den Mitglie­dern zugu­te­kommen. Zudem wird in der breiten Öffent­lich­keit und in der Fach­welt über die Gefähr­dung der histo­ri­schen Gärten infor­miert, um mehr Akzep­tanz für Erhal­tungs­maß­nahmen zu erzielen.

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Fördern und Forschen

Bis zum Jahresende 2020 ist es gelungen, für zehn Projekte von Mitgliedern des IHGIK vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) im Rahmen der „Anpassung urbaner Räume im Klimawandel“ eine Förderung mit einem Gesamtvolumen von 26,25 Mio. € zu erreichen.

Darüber hinaus sind im Umfeld des Initiativbündnisses zahlreiche Forschungsvorhaben auf den Weg gebracht worden.

Deren Themenspektrum reicht von Bewässerungsstrategien über Bodenverbesserung durch Humusanreicherung oder Pflanzen-Pilzsymbiosen (Mykorrhiza) bis hin zu Baumschulen in den Parks für die Nachzucht klimaresilienter Baumarten.

Austausch und Öffentlichkeit

Zur Vernetzung der Bündnispartner und zum gegenseitigen Informationsaustausch zwischen den Forschungsvorhaben wird die Geschäftsstelle des Initiativbündnisses ab Februar zu einem regelmäßigen themenzentrierten Forum einladen. Den Auftakt macht am 25. Februar ein Bericht zum EU-Projekt „KERES - Kulturerbe in Deutschland vor Extremklimaereignissen schützen“.

Philipp Sattler
Kontakt:
Initiativbündnis historische Gärten im Klimawandel
c/o DGGL e.V.
Pariser Platz 6
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)170. 188 23 24
E-Mail: Philipp.Sattler@dggl.org